
Die von der Stadt umgebenen Schlossmauern spielen eine Schlüsselrolle auf der historischen Karte Niederschlesiens. Das Schloss verfügt über eine seltene Verteidigungslösung, den sogenannten Schnabelturm. In seiner Architektur sind italienische Einflüsse aus dem 16. Jahrhundert zu erkennen. Es diente als Verteidigungsanlage an der Grenze zwischen Böhmen und Schlesien. Heute beherbergt es ein Museum.
Montag 9.00-15.30 Uhr
Dienstag - Freitag 9:00-16:30 Uhr
Samstag - Sonntag 9:00-17:30 Uhr
Auto: Fahren Sie über die Autobahn A4 Richtung Polen (Breslau). In Polen fahren Sie weiter auf der E40 und folgen der E65/S3 bis DK3/DK5 in Województwo dolnośląskie, auf der E65/S3 nehmen Sie die Ausfahrt 54. Dann folgen Sie der DK3/DK5 und DW327 bis zum Ziel.
Die ersten Erwähnungen des Schlosses Bolków [Bolkoburg] stammen aus dem späten 13. Jahrhundert. Mit dem Bau wurde von den schlesischen Piasten versucht, den Übergang von Böhmen nach Schlesien zu sichern. Die ursprünglich errichtete Festung wurde im Laufe der Jahrhunderte schrittweise erweitert. Kenner der Architektur werden in der Struktur des Schlosses die seltene Form des sogenannten Schnabelturms bemerken, die entwickelt wurde, um die zerstörerische Wirkung von Kanonenkugeln zu minimieren. Der Turm hat einen Durchmesser von 12 Metern, und seine Mauern verjüngen sich nach oben, wobei sie an der Basis eine Dicke von 4,5 Metern erreichen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss unter der Leitung des lombardischen Architekten Jakub Parry aus Italien erweitert. Die Festung erhielt zwei Höfe, die von Mauern und Bastionen umgeben waren. Das Schloss wurde an einem schwer zugänglichen Ort erbaut, an einem Hang, der steil ins Tal der Nysa Szalona [Wüthende Neisse] abfällt. Auf der anderen Seite grenzt die Schlossmauer an die Stadt. Der Schlossturm ist zusammen mit der Attika 25 Meter hoch und bietet eine beeindruckende Aussicht auf die nahe gelegenen Rudawy Janowickie [Landeshuter Kamm] und Karkonosze [Riesengebirge].
Historiker behaupten, dass das Schloss fast 100 Jahre lang als Schatzkammer diente, bevor die Schätze nach Prag verlegt wurden. Geschichten über angeblich darin verborgene Schätze führten im Laufe der Jahrhunderte zu erheblichen Schäden, die unter anderem von Soldaten während der Napoleonischen Kriege verursacht wurden. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss von der Familie Zedlitz an die Zisterzienser von Krzeszów [Kloster Grüssau] verkauft, und das zunehmend verfallende Gebäude ging später in den Besitz des preußischen Staates über. Ende des 19. Jahrhunderts dienten die Schlossmauern den örtlichen Bewohnern als Quelle für Baumaterialien. Sein touristisches Potenzial wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für Museumszwecke genutzt und ist heute eine Abteilung des Riesengebirgsmuseums in Jelenia Góra [Hirschberg] - Museum Schloss Bolków [Bolkoburg] Ausstellungsräume befinden sich im Renaissancegebäude des „Frauenhauses“.