
Das auf einem Felsvorsprung erbaute Schloss ist von den Wassern des Leśniańskie-Sees [Marklissa-Talsperre] umgeben. Dieses märchenhafte Gebäude beeindruckt durch seine ungewöhnliche Architektur. Einst eine Festung, eine königliche Residenz und sogar ein Ort für geheime Treffen während des Zweiten Weltkriegs, ist es heute ein wahres Vergnügen für Touristen. In der Burg gibt es ein Hotel und ein Restaurant.
Tägliche Besichtigungen:
– 10.00 – 17.50 Uhr (letzter Eintritt gegen 16.00 Uhr)
– 10.00 – 20.00 Uhr (Juli – August, letzter Eintritt um 18.30 Uhr)
Auto: Fahren Sie über die Autobahn A4 in Richtung Zgorzelec, dann von dort weiter in Richtung Lubań. Folgen Sie den Schildern zu Leśna bzw. nach Sucha / Zamek Czocha.
Öffentliche Verkehrsmittel: Aus dem Raum Görlitz / Zgorzelec nehmen Sie den Zug nach Lubań Sląski, von dort aus den Bus nach Sucha – Zamek Czocha.
Hoch am Hang eines Berges thront das Schloss Czocha, eine der markantesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten Niederschlesiens. Die malerische Lage über den Gewässern des Leśniańskie-Sees [Marklissa-Talsperre] ist das Ergebnis des Baus eines Damms am Fluss Kwisa [Queis] im Jahr 1905. Das Schloss wurde im Auftrag des böhmischen Königs Wenzel I. errichtet (andere Quellen weisen auf die schlesische Piasten-Linie hin). Es wurde als Grenzfestung auf einer Anhöhe über dem Fluss Kwisa [Queis] gebaut. Aufgrund seiner Lage war es schwer einzunehmen.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Schloss häufig seine Besitzer. Ende des 18. Jahrhunderts, nach einem langen Rechtsstreit, gelangte es in den Besitz der Familie von Uechtritz. 1793 wurde der Großteil der historischen Innenräume durch Feuer zerstört, und obwohl eine umfassende Renovierung durchgeführt wurde, verlor das Gebäude sein ursprüngliches Aussehen. Im Jahr 1909 erwarb Ernst Gutschow - ein Unternehmer aus Dresden - das Anwesen. Er verfügte über erhebliche Mittel für die Renovierung und Erweiterung des Schlosses und veranlasste einen Umbau durch den Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt. In den Jahren 1912–1920 wurden Arbeiten durchgeführt, die die Architektur des Gebäudes veränderten. Das Schloss verband Vergangenheit mit Gegenwart, was bis heute erkennbar ist. Eingebettet in eine malerische Umgebung hat es einen wahrhaft märchenhaften Charakter.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Gutschow die Ausstattung des Schlosses mit und verließ es für immer. Seit Jahren kursieren Gerüchte über Schätze, die er in den Verstecken des Schlosses hinterlassen haben soll. Geschichten über Entdeckungen nach dem Krieg beflügeln sicherlich die Fantasie. Für Touristen wurden die Tore des Schlosses Ende des 20. Jahrhunderts geöffnet. Bis dahin diente es als exklusives Erholungszentrum für Offiziere der Polnischen Volksarmee. Dies bewahrte es vor dem Schicksal ähnlicher Bauwerke, die geplündert und verwüstet wurden.
Heute ist Schloss Czocha eine der meistbesuchten Attraktionen Niederschlesiens. Touristen werden von der Möglichkeit angezogen, in den historischen Mauern und geheimnisvollen Innenräumen zu übernachten. Es werden zahlreiche Themenveranstaltungen und nächtliche Führungen organisiert.