
Schon aus der Ferne lassen sich die Ruinen der mittelalterlichen Burg und der benachbarten Klosteranlage auf dem bekanntesten Berg des Zittauer Gebirges, dem Oybin, gut erkennen. Bis Kaiser Karl IV. hier vor der gewaltigen Kulisse des Sandsteinmassivs seine Residenz errichten ließ, war der Wohnturm das wichtigste Gebäude. Dieser beheimatet heute das Oybin-Museum. In den Sommermonaten finden regelmäßig historische Mönchszüge statt.
November bis März 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
April bis Oktober 9.00 – 18.00 Uhr
Auto: Fahren Sie auf der B178 bis zur Ausfahrt Großhennersdorf Folgen Sie der B178 weiter bis Sie in Niederoderwitz auf die B96 abbiegen. Ab Zittau folgen Sie der Ausschilderung bis Oybin.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Zittau. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Oybin.
Beinahe mystisch ist die Szenerie. Inmitten eines gewaltigen Sandsteinmassivs, in einem aus Vulkanen umschlossenen Talkessel, erheben sich die gewaltigen Ruinen der Burg- und Klosteranlage Oybin. Schon aus der Ferne sind die Überreste der Gemäuer gut zu sehen. Es scheint, als seien sie in den Fels des Zittauer Gebirges geschlagen. Ein geheimnisvoller Ort, dessen besonderes Zusammenspiel von beeindruckenden Naturgewalten und mittelalterlicher Baukunst jährlich bis zu 100.000 Besuchende in das Zittauer Land lockt und der schon bedeutende Maler der Romantik zu Meisterwerken inspirierte.
Es ist der böhmische König und deutsche Kaiser Karl IV., der die gewaltige Bergkulisse für sich entdeckt und mit dem Bau seiner Residenz sowie der Stiftung eines Klosters für den Orden der Cölestiner ein unverkennbares Zeichen auf dem 514 Meter hohen Oybin setzt. Deutlich sichtbar ist noch heute der Einfluss der Prager Dombauhütte Peter Pallers beim Bau der Klosterkirche. 33 Jahre lag auf dem Oybin ein Teil des Prager Domschatzes versteckt.
Dann aber machen Reformation und Gegenreformationen dem Klosterleben ein Ende und die Anlage wird durch einen Blitzeinschlag im Jahr 1557 weitgehend zerstört. Rund 100 Jahre später fallen auch die letzten Bauten einem Felsabriss zum Opfer. Gerettet werden konnte unter anderem das „Bibliotheksfenster“, das bis heute von der Pracht und Schönheit Burg & Klosters Oybin zeugt.
Bis das Zeitalter der Romantik anbricht und Maler und Dichter an verlassenen Orten in der Natur neue Antworten auf ihre Fragen suchen. Zu den bedeutendsten Künstlern, die sich im 19. Jahrhundert von den überwucherten Ruinen auf dem Oybin inspirieren lassen und den mystischen Ort weithin bekannt machen, ist Caspar David Friedrich. Allein vier seiner Original Oybin-Motive sind weltweit in Ausstellungen zu sehen. Aber auch im einstigen Wohnturm der mittelalterlichen Burg aus dem 13. Jahrhundert, der heute das Oybin-Museum beherbergt, ist ihm und anderen Malern der Romantik eine eigene Ausstellung gewidmet. Darüber hinaus informieren weitere Ausstellungen über den Bauherren Karl IV. und den Orden der Cölestiner sowie über die zahlreichen Forscher und Gelehrten, die Oybin zum Inhalt von wissenschaftlichen Werken, Reiseführern und fantasievollen Abhandlungen machten.
Außen führen zwei Ringwege sowie das Nord- und Südplateau durch das insgesamt vier Hektar große Gelände mit Burg, Klostergang und Bergfriedhof, das man bei einer geführten Besichtigungstour oder auf eigene Faust erkunden kann.