
Die Geschichte von Schloss Hoyerswerda beginnt im Jahr 1272. Als Wasserburg errichtet, dient es jahrhundertelang als Grenzfeste zwischen Böhmen und Brandenburg. Nach seiner Zerstörung lässt Seyfried von Promitz 1592 dann das neue Renaissanceschloss in Form eines Hufeisens bauen, das später um einen barocken Anbau erweitert wird. Seit Mitte der 1950er Jahre ist in den Gebäuden das Stadtmuseum untergebracht, und im früheren Schlosspark befindet sich heute ein Zoo.
April bis Oktober, täglich 10 bis 18 Uhr; November bis März nach Vereinbarung.
Auto: Fahren Sie auf der B96 bis Hoyerswerda. Ab dort folgen Sie der Beschilderung.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Bautzen. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Hoyerswerda.
Für die Bürgerinnen und Bürger von Hoyerswerda bedeutet das Schloss ein Stück Heimat. Denn seit 1952 hat das Stadtmuseum, das ein Verein Jahrzehnte zuvor initiiert hatte, in dem historischen Gebäude sein endgültiges Zuhause gefunden. Heute kommen jährlich zehntausende Menschen, um die neu konzipierte Dauerausstellung zur Stadtgeschichte sowie die Sonderausstellungen aus der regionalgeschichtlich bedeutenden Sammlung zu sehen. Manche Besuchende nutzen auch die Gelegenheit zu einem anschließenden Zoo-Besuch. Denn mit dem zweiten Museumsdirektor Günter Peters, einem Kunstmaler, zogen Ende der 1950er auch die ersten Tiere auf dem Schlossgelände ein. Waren es zunächst Zierenten und Schwäne, Fasane und Wildschafe, die sich im schlosseigenen Tierpark tummelten, gehören mittlerweile auch exotische Tiere aus fernen Ländern zu den Bewohnern des Hoyerswerda Zoos im ehemaligen Schlosspark.
Bis ins 13. Jahrhundert zurück reichen die Anfänge des Schlosses. Als erster Besitzer der damaligen Wasserburg wird 1272 Hoyer von Vredeberg erwähnt, dem die Stadt Hoyerswerda wahrscheinlich auch ihren Namen verdankt. Der 300 Jahre später auf den Grundmauern der Burg errichtete, hufeisenförmige Bau im Renaissancestil dient den sächsischen Kurfürsten dann in erster Linie als repräsentatives Lust- und Vergnügungsschloss. Überliefert ist unter anderem eine dreitägige Festlichkeit des Kurfürsten Johann Georg III., der 1688 mit großem Gefolge nach Hoyerswerda kam. Berichtet wird von „Schlittenfahrten, allerlei Belustigungen und erlesener Speisefolge“.
Mit dem Einzug von Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen, einer Mätresse August des Starken, ändert sich das Aussehen von Schloss Hoyerswerda noch einmal. Aus ihrer Zeit stammen der barocke Bau in Form eines Triangels sowie das Barockportal, das diesen mit dem Renaissancegebäude verbindet. Lange währen Prunk und Pracht jedoch nicht. Denn mit der Übernahme durch den sächsischen Fiskus, wird Schloss Hoyerswerda ab dem Ende des 18. Jahrhunderts nurmehr als Sitz der Verwaltung genutzt. Bis 1952 das Stadtmuseum hier seine Heimat findet und zu wachsen beginnt.
Nach der grundlegenden Sanierung des Hauses in den 1990er Jahren wurde jüngst auch das Museumskonzept umfassend überarbeitet und modernisiert. So gibt es heute bereits das ErlebnisReich, dass sich speziell an Familien mit Kindern richtet, und das LehrReich für die Vermittlung der jüngeren Stadtgeschichte. Eingebettet in die Dauerausstellung ist zudem eine kleine Schau zur Geschichte und Kultur der evangelischen Sorben des Hoyerswerdaer Trachtengebietes.