
Ein Förderverein kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um den Erhalt des Schlosses Hainewalde, das Mitte des 16. Jahrhunderts als Vierseit-Anlage um einen Hof im Stil der Renaissance errichtet wurde. Später kamen mehrere Orangerie-Gebäude sowie ein neues Schloss außerhalb der Anlage hinzu. Es werden regelmäßig Schlossführungen angeboten, den Höhepunkt bildet im Sommer jedes Jahr ein großes Schlossfest.
Führungen nach Vereinbarung
Auto: Fahren Sie auf der B178 bis zur Ausfahrt Großhennersdorf. Folgen Sie der B178 weiter Richtung Spitzkunnersdorf bis zum Abzweig nach Hainewalde. Dann folgen Sie der Beschilderung.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Zittau. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Hainewalde.
Sogar Hollywood war schon da. Im Jahr 2013 diente das Gelände rund um das Kanitz-Kyaw’sche Schloss Hainewalde, das aufgrund seiner beeindruckenden Größe und der idyllischen Lage in einem Talhang der Mandau auch „Sanssouci der Oberlausitz“ genannt wird, als Kulisse für den Film „Grand Budapest Hotel“. Doch nicht nur die Crew um US-Regisseur Wes Anderson war vom Anblick des barocken Baus begeistert. Auch bei Spaziergängern, Wanderern und Radtouristen sind Schloss Hainewalde und der romantische Schlosspark mit seinem uralten Baumbestand, einem Brunnen sowie Hecken, Natursteinmauern und einer romantischen, vierreihigen Lindenallee ein beliebtes Ziel und Fotomotiv. Jährlicher Höhepunkt im Veranstaltungskalender ist im Sommer das mittelalterliche Schlossfest.
Erbaut wurde Schloss Hainewalde Mitte des 18. Jahrhunderts vom königlich-preußischen Kammerherr Samuel Friedrich von Kanitz in der Nachbarschaft des Alten Renaissance-Schlosses, von dem heute nur noch das Torhaus erhalten ist. Über eine Sandsteintreppe zwischen den fünf vorgelagerten Terrassen gelangen Gäste zu dem von toskanischen Säulen gestützten und reich verzierten Hauptportal der dreiflügeligen Schlossanlage. Gut erhalten ist der wertvolle Sgraffitoputz, mit dem im Zuge des weitgreifenden Umbaus unter der Herrschaft derer von Kyaw in den Jahren 1882/83 die barocken Formen des Schlosses nahezu gänzlich verschwanden. Die in dieser seltenen Stucktechnik verputzten Zierfenster zeigen Engel, Wappen und mythologische Wesen. Dass Schloss Hainewalde als einer der schönsten Herrensitze der Region gilt, für dessen Sanierung und Wiederbelebung sich seit mehr als 20 Jahren der "Förderverein zur Erhaltung des Kanitz-Kyawschen Schlosses Hainewalde e. V.“ einsetzt, zeigt sich auch auf der Rückseite des Haupthauses. Den Höhepunkt hier bildet der Schlussstein des Türportals in Form eines Gorgonen- oder Medusenhauptes.
Immer wieder stoßen Besuchende beim Rundgang um und durch Schloss Hainewalde auch auf Symbole der Freimaurerei. So beispielsweise im „Grünen Salon“, einem der repräsentativsten Säle im Schloss. In das Parkett eingearbeitet wurden hier die Wappen der 13 sächsischen Freimaurerlogen. Und auch die Anordnung der Säulen sowie die Initialen J (wie Jachin) und B (wie Boas) am Nordportal gehen wohl auf das humanistische Denken der einstigen Schlossbesitzer zurück.
Ebenso wie das Schloss selbst, das heute im Besitz der Gemeinde Großschönau ist, fügt sich auch das angrenzende Ensemble aus Barockkirche, Schule, Hospital, Pfarrhaus und der Kanitz-Kyaw’schen Gruft in die herrliche Landschaft nahe des Zittauer Gebirges. Die mit lebensgroßen allegorischen Figuren gestaltete Familiengruft gehört zu den bedeutendsten Grabdenkmälern Sachsens.