
Das um 1480 erbaute Schloss Kittlitz blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Zunächst als Ritter- und Adelssitz genutzt, diente es nach dem 2. Weltkrieg als Lazarett und Unterkunft für Heimatvertriebene. Nach dem Einzug des Gemeindeamtes im Jahr 1949 entwickelte sich die Schlossanlage zu einem vielseitigen Kulturraum für die Öffentlichkeit und bildet heute das lebendige Zentrum des Kittlitzer Vereins- und Gemeindelebens.
Meistens nach Vereinbarung.
Auto: Fahren Sie auf der B6 in Richtung Bautzen und biegen Sie in Kittlitz ab. Folgen Sie der Beschilderung zu Schloss Kittlitz.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Bautzen. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Kittlitz.
Auf Schloss Kittlitz am Fuß des Lauchaer Schafbergs ist immer etwas los. Menschen treffen sich, reden und feiern miteinander. Es wird gesungen, gelacht und getanzt. Doch es ist beileibe nicht die feine Gesellschaft, die hier Hof hält und erlesene Gäste zum Empfang bittet. Im Gegenteil. Auf Schloss Kittlitz ist jeder gern gesehen. „Schlossherren und -damen“ sind unter anderem die Jungen und Mädchen des Kindergartens „Dreikäsehoch“, die Mitglieder des Kittlitzer Faschingsclubs und die Singegemeinschaft des Ortes. Auch hat der Ortsvorsteher seinen Sitz in dem historischen Gemäuer, das längst so etwas wie der Mittelpunkt des Gemeindelebens ist. Denn seit dem 31.12.2003 ist Schloss Kittlitz offiziell das „Haus der Vereine“.
Dass dieses Mehr-Generationen-Haus für die Zukunft überhaupt entstehen konnte, verdankt die Gemeinde dem großen ehrenamtlichen Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie dem ersten Nachkriegsbürgermeister von Kittlitz. Er nämlich verhinderte die bereits vorbereitete Sprengung des Schlosses und funktionierte die Räume des ehemaligen Ritterguts zum provisorischen Lager für Heimatvertriebene um. Nachdem später zunächst das Gemeindeamt einzog und das Schloss als Versammlungsraum für Gemeindeveranstaltungen diente, wurde es bis in die 1980er Jahre hinein vor allem für Wohnzwecke genutzt.
Erstmals beschrieben wird der jetzige Standort des Schlosses übrigens um 1480. Deshalb geht man heute davon aus, dass in dieser Zeit der Grundstein für das Ursprungsgebäude gelegt wurde, das sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändern sollte. So entstand Mitte des 18. Jahrhundert ein stattliches Haus mit zwei Geschossen und schweren Mansarden, das zu beiden Seiten von einem achteckigen Turmaufbau durchschnitten ist. Damaliger Besitzer war der führende deutsche Freimaurer Karl Gotthelf von Hund und Altengrottkau, der Schloss Kittlitz zum Zentrum der Bruderschaft machte.
Ende des 19. Jahrhundert dann ließ Rittergutsbesitzer E.F.W. Fickler den Schlosspark anlegen. Neben zahlreichen großen und kleinen Veranstaltungen rund um das Schloss stellt das dortige Parkfest alljährlich den Höhepunkt des Gemeindelebens in Kittlitz dar.