
Das von einer Parkanlage umgebene Schloss Spreewiese wurde Mitte des 16. Jahrhundert als Nachfolgebau einer Wasserburg im früheren Ort Leichnam (heute: Spreewiese) errichtet. Es befindet sich im Besitz des Architekten Paul Wehrle-Nielsen, der die Gebäude saniert hat und als Wohnsitz nutzt. Der von weißen Arkaden umgebene, mit Glas überdachte Lichthof des Schlosses bildet die herrliche Kulisse für Trauungen.
Telephone: +49 35932 32059
Führungen nach Vereinbarung oder zu speziellen Veranstaltungen
Auto: Fahren Sie auf der B156 bis nach Zschillichau und biegen dann Richtung Klix ab. Ab da folgen Sie der Ausschilderung Richtung Spreewiese.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Bautzen. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Spreewiese.
Mehr Idylle geht kaum. Inmitten des Biospährenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, in einem Ortsteil der Gemeinde Großdubrau, liegt ein Schloss mit dem wohlklingenden Namen Spreewiese. Eingebettet ist es in einen Park mit altem Baumbestand, mehreren Schlossteichen und ehemaligen Wirtschaftsgebäuden.
Besonders beliebt ist das Kleinod aufgrund seiner naturnahen Lage jedoch nicht nur bei Spaziergängern, sondern vor allem bei Hochzeitspaaren, die sich in dem mit Glas überdachten Arkadenhof das Ja-Wort geben. Der Lichthof im Stil der Renaissance ist komplett erhalten und macht Schloss Spreewiese, das noch bis 1911 den Namen Leichnam trug, zu einer bauhistorischen Besonderheit in der gesamten Region. Ungewöhnlich sind auch die mit Ornamenten reich verzierten Fensterumrahmungen an der Hauptfassade. Deren genaue kulturhistorische Bedeutung konnte zwar bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Der derzeitige Besitzer Paul Wehrle-Nielsen, der Schloss Spreewiese im Jahr 1997 erwarb und das unter Denkmalschutz stehende Herrenhaus liebevoll restaurieren ließ, vermutet jedoch, dass es sich um die Darstellung von Symbolen aus der damaligen Vorstellungswelt des ländlich geprägten Lebens in dem Siedlungsgebiet der Sorben handeln könnte.
Denn zu seinen Vorgängern gehörte neben der Familie von Nostitz, die das heutige Schloss Mitte des 16. Jahrhunderts im Stil der Renaissance an Ort und Stelle einer erstmals 1443 erwähnten Wasserburg errichten lässt, auch der Dresdner Justizrat Friedrich Caspar Graf von Gersdorff. Der fortschrittliche Cousin des Grafen von Zinzendorf, auf dessen Engagement die heutige UNESCO-Welterbestätte „Herrnhuter Siedlung“ zurückgeht, lässt Schloss Spreewiese gut 70 Jahre später erneut umbauen und gründet hier die Klixer Lateinschule. Es ist die erste Lateinschule für die sorbische Bevölkerung in der Region. Das Familienwappen derer von Gersdorff ziert bis heute das Portal der vierflügeligen Schlossanlage, die sich malerisch in die charakteristische Landschaft des Naturschutzgebietes bei Bautzen fügt.
Wer inmitten dieser natürlichen Idylle mehr als nur einen Tag verbringen und standesgemäß übernachten möchte, kann dies ebenfalls im Schloss. Inmitten des historischen Ambientes gibt es eine moderne Ferienwohnung, die sowohl für die romantische Hochzeitsnacht als auch für den Ausflug mit der Familie oder Freunden angemietet werden kann.