
Der schönste Blick auf den wunderschönen Muskauer Schlosspark, der seit 2004 zum Welterbe der Unesco gehört und sich über zwei Länder beiderseits der Neiße erstreckt, eröffnet sich vom Südwestturm der Schlossanlage. Anlegen ließ ihn eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Ihm gewidmet ist eine Ausstellung in den aufwändig restaurierten Räumen des Neuen Schlosses im Stil der Neorenaissance.
Täglich 10 bis 18 Uhr (Saisonabhängig).
Auto: Fahren Sie auf der B156 und anschließend der B115 bis nach Bad Muskau. Dort folgend Sie der Beschilderung.
Öffentliche Verkehrsmittel: Nehmen Sie einen Zug nach Bautzen. Von dort aus nehmen Sie einen Bus oder ein Taxi nach Bad Muskau.
Er war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Hermann Fürst von Pückler-Muskau galt als exzentrisch und eigenwillig. Er war Frauenheld und Lebemann, Reisender, Schriftsteller und leidenschaftlicher Landschaftsgärtner. Und er war gebürtiger Sachse. Deshalb verdankt das Land ihm heute einen der schönsten und größten Landschaftsparks Europas. Seit 2004 gehört der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau im Landkreis Görlitz zum Welterbe der UNESCO.
Den schönsten Blick auf Pücklers wunderschönes Gartenreich, das sich beiderseits der Neiße auf deutschem und polnischem Gebiet erstreckt, haben Besuchende vom 25 Meter hohen Südwestturm des Neuen Schlosses. Hier wird Hermann im Jahr 1785 als das älteste von fünf Kindern des Grafen Ludwig von Pückler und seiner Ehefrau Gräfin Clementine von Callenberg geboren. Schon als junger Mann geht er oft auf Reisen. Besonders beeindruckt ist er von den herrschaftlichen Gartenanlagen, die er in England vorfindet. Hiervon inspiriert, beginnt er im Alter von 30 Jahren mit dem Aufbau der außergewöhnlich modernen und visionären Parkanlage, deren gestalterische Einflüsse über Europa hinaus bis nach Amerika reichen. Insgesamt drei Jahrzehnte lang entwickelt er dieses Meisterwerk aus Garten, Naturmalerei und Landschaftskomposition immer weiter, bis er 1845 schließlich gezwungen ist, seinen Grundbesitz zu verkaufen.
So scheitern wohl auch am Geldmangel Pücklers Träume vom Bau einer mittelalterlichen Burg in Muskau und dem Umbau des Neuen Schlosses im klassizistischen Stil. Sein heutiges Aussehen im Stil der Neorenaissance bekommt die Dreiflügelanlage daher erst vom nachfolgenden Besitzer der Standesherrschaft, Prinz Friedrich der Niederlande.
Durch Brandstiftung wird das Neue Schloss in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zu großen Teilen zerstört, bleibt aber zu DDR-Zeiten als Ruine erhalten. Bis im Jahr 1993, mit Gründung der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“, mit dem Wiederaufbau begonnen wird. Im restaurierten Schlossturm ist heute die Dauerausstellung beheimatet, die den Fokus auf „Das Städtchen Muskau“ legt. Im Westflügel werden darüber hinaus wechselnde Sonderausstellungen präsentiert, und es gibt einen Festsaal für Veranstaltungen. Und natürlich stellt eine multimediale Ausstellung auch die vielen Facetten des visionären Parkschöpfers vor. Sie trägt den Titel „Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen“ und ermöglicht den Gästen auf vergnügliche Weise Begegnungen mit dem grünen Fürsten und Selbstdarsteller, der das Spiel mit den Identitäten liebte, aber einfach nicht zu fassen ist.